Der Heilige Vassilis (330-379) war im 4. Jahrhundert Bischof in Kapadokien, als dieses unter römischer Herrschaft stand. Aber er bringt nicht nur die Weihnachtsgeschenke für die Kinder, er ist auch der Namensgeber für den typischen Neujahrskuchen Vassilopita.
Vasilopita ist ein traditionelles, sehr reichhaltiges Kuchenbrot, dass in Griechenland Silvester und am 1. Januar gegessen wird. Der Name Vasilopita kommt entweder vom griechischen Wort "vasilias" für "König" + "pita" "Kuchen", oder es bedeutet der Kuchen des Heiligen Vassilios, dessen Fest am 1. Januar gefeiert wird. In diesen"Glückskuchen" wird eine Münze eingebacken. Wer in seinem Kuchenstück die Münze findet, dem winkt im neuen Jahr besonders viel Glück.
Als der Präfekt hörte, wie der Bischof das Gold zusammenbracht hatte, soll er davon derart gerührt gewesen sein, dass er auf die Erhebung der Steuer verzichtete. Die nun ungenutzten Goldmünzen und Schmuckstücke konnte nicht mehr zu ihren Spendern zurückverfolgt werden. Daraufhin ließ der Bischof sehr viele Kuchen backen und in jeden Kuchen eine Münze oder ein Schmuckstücke verstecken. Das Gebäck wurde unter den Armen verteilt.
Für den Vasilopita gibt es sehr viele verschiedenen Rezepte. Allen gemeinsam ist, dass er reich an Eiern und Butter ist und mit Machlepi und Mastix gewürzt wird. Er wird in einer runden Kuchenform gebacken und oft reich verziert. Entweder man bestreut ihn mit Mandelblättchen oder man schreibt die Jahreszahl des neuen Jahres darauf. Oft wird er mit Puderzucker bestreut und Glückwünsche wie "Chronia Polla" ( frei übersetzt: Noch viele gute Jahre) oder "Kali Chronia" (frei übersetzt soviel wie: Ein gutes neues Jahr).
Ich habe den traditionellen Neujahrskuchen als reichhaltigen Hefekuchen kennengelernt. Aber inzwischen habe ich auch schon oft Vasilopita als Rührteigkuchen (mit Backpulver als Treibmittel) gesehen und probieren können. Jede Familie backt ihn nach ihrem Geschmack, zum Beispiel auch mal mit Rosinen oder Schokoplättchen darin.
Ich finde, dass man das Fehlen von Mastix im Kuchen nicht sehr merkt. Wenn ihr also kein Mastix bekommt, macht dies geschmacklich nicht sehr viel aus. Das entscheidende Gewürz, dass den typischen Geschmack des Neujahrskuchens ausmacht ist Machlepi. Ersetzen kann man es vielleicht mit einer Mischung aus Zimt, Muskat, Vanille, Anis und Kardamon.
Übrigens ist das Rezept für den traditionellen Osterzopf "Tsoureki" fast identisch.
Vasiliopita
Zutaten: 1 kg Mehl, 1 Würfel frische (40 g) ca. Hefe (oder 2 Päck. Trockenhefe), 250 ml Milch, 200 g Zucker, 4 Eier, 1 Prise Salz, 250 g Butter, Abrieb einer Orange, Saft einer Orange, 1 Eßl. geriebenes Machlepi, (oder Ersatzweise 1 Msp. Zimt, 1 Msp. Muskat, 1 Msp. Anis, 1 Msp Kardomon, 1Msp. Vanille), 1 Eßl. zermahlenes Mastix, 1 Glücksmünze.
Zur Verziehung:
entweder vor dem Backen: 1 verquirltes Ei zum Bestreichen, 1 Eßl. Mandelblättchen oder
nach dem Backen: etwas Zuckerguß zum Beschreiben des Kuchens mit der Jahreszahl oder
100 g Puderzucker und etwas Kakaopulver oder Schokostreusel o.ä.
Wenn der Kuchen nach dem Backen erkaltet ist kann man ihn mit einer dicken Schicht Puderzucker versehen und mit Kakaopulver die Jahreszahl darauf "schreiben". Oder ihr verziert ihn mit Zuckerguß und Zuckerschrift.
Kali Orexi - Guten Appetit!
Sieht schön aus! Ich hab auch lauter griechische Weihnachtsplätzchen und Karidopita gebacken... Ein gutes neues Jahr!
AntwortenLöschenGanz tolles Rezept, erinnert mich an Mamas Vasilopita meiner Kindheit
AntwortenLöschenBei mir geht er nicht richtig hoch...wieso?
AntwortenLöschenVielleicht war die Milch zu heiß
LöschenGenau oder der Teig hat "Zug" abbekommen beim Gehen. Hoffe es klappt beim nächsten Mal. LG
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