Nachdem ich nun so viele Kekse gebacken und "probiert" habe, mußte ich zur Abwechselung etwas Würziges machen. Wir haben im Moment sooooo viele Chilischoten in verschiedenen Formen und Schärfegraden, dass ich kaum noch weiß, was ich damit machen soll. Ich hab sie schon getrocknet, in Öl eingelegt und zur Paste verarbeitet. Außerdem wurden sie schon in Orangenmarmelade gepackt und jetzt habe ich ein süßsaures Apfel-Chiligelee gekocht.
Chilisträucher wachsen sehr gut im kretischen Klima. Unsere kretischen und griechischen Bekannten haben sie jedoch selten in ihren Gärten. Ich habe von vielen gehört, dass sie scharfe Speisen nicht so gerne mögen. Die einzige Chili Sorte, die man hier auf dem Wochenmarkt bekommt, ist die leicht scharfe hellgrüne, die etwas 10 cm lang ist.
Allgemein wird hier sehr viel mit frischen und getrockneten Kräutern gewürzt. Die am meisten Genutzten sind: Petersilie, Minze, Dill, Oregano, Rosmarin, Thymian und Salbei. Wobei frische Kräuter in großen Mengen, getrocknete dagegen eher sparsam genutzt werden. Die beliebtesten Gewürze für kretische Speisen sind Zimt, Cumin, Anis und Vanille; diese werden jedoch immer nur in relativ kleinen Mengen den Gerichten zugefügt.
Bei einigen Speisen, die meine griechischen Bekannten schön würzig fanden, habe ich - und übrigens auch andere Deutsche - gedacht, dass man ruhig noch etwas nachwürzen könnte.
Ich empfinde zum Beispiel auch alle griechischen Kartoffelchips zu wenig gewürzt (um nicht zu sagen langweilig). Allerdings gibt es auch hauptsächlich nur Chips mit Salz oder Chips mit Oregano - entweder frittiert oder in Olivenöl frittiert oder im Backofen gebacken oder mit weniger Fett.
Von kretischen Bekannten hörte ich erst gestern, dass sie Lebkuchen nicht mögen, weil die so "intensiv" schmecken. Entweder haben die Kreter viel empfindlichere Geschmacksnerven oder meine Geschmacksnerven sind abgestumpft ;-)
Es gibt hier jedoch eine Vorspeise (Meze), einen Käsesalat "Tirosalata", der überraschenderweise recht scharf ist. Dieser Käsesalat ist mal wieder kein Salat im eigentlichen Sinne, sondern eher ein Püree oder Dip. Er wird auch einfach scharfer Käse "Tirokafteri" genannt. Ein anderer Name, den ich jedoch noch nie hier gehört habe ist: Chtipiti. Das Püree gibt es auch als Fertigprodukt zu kaufen und sogar dann ist es relativ scharf.
Üblicherweise wird der Salat aus ein bis zwei verschiedenen Käsesorten (Feta oder weißen Käse, Mizithra, Manouri) und Joghurt hergestellt. Ich mag die einfachste Variante aus Feta gemischt mit griechischem Jogurt am liebsten und nutze ihn als Brotaufstrich.
Tirosalata - Tirokafteri - Scharfer Käsedip
Zutaten:
200 g Fetakäse, 200 g griechischer Joghurt, 2 Eßl. Olivenöl, 3 mittelgroße hellgrüne Chilischoten oder 1 kleine scharfe Schote oder Chiliöl oder Chilipulver, Salz, Pfeffer, etwas Zitronensaft
Zubereitung:
Fetakäse zerkrümeln und mit einer Gabel zerdrücken, dann mit Joghurt und Olivenöl vermischen und zu einem glatten Püree verrühren. Mit Salz, Pfeffer und ein paar Tropfen Zitronensaft abschmecken. Chilischote in sehr kleine Stückchen schneiden bzw. pürieren und so viel zu der Creme dazugeben bis er die gewünschte Schärfe hat.
Es gibt auch noch eine rote Variante:
Man nimmt etwas weniger Joghurt, nur 150 g und gibt eine fein zerkleinerte (pürierte) rote Paprikaschote (frisch oder aus dem Glas).
Kali Orexi - Guten Appetit!
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