Mittwoch, 5. Dezember 2012

Olivenernte in Bildern Teil 2 - Von der Olive zum Öl



Vielen Dank für die freundliche Aufnahme und die Gelegenheit die Fotos zu machen an das Team der Ölmühle in Adele!












So, hier ist nun der 2. Teil der Bilderserien zur Olivenernte auf Kreta.

Die geernteten Oliven werden in großen Plastiksäcken zur Ölmühle gefahren.

Diese kann man leicht an dem großen Behälter erkennen, in dem die Pressrückstände gesammelt werden, um sie mit dem LKW abzutransportieren. Die Abfälle der Ölpressung werden auch auch Oliventrester genannt.


Aber zuerst heißt es jetzt in der Hochsaison warten bis man an der Reihe ist. Die Mühlen sind zumeist eine Woche im Voraus ausgebucht. Man kann auch seinen Säcke mit leeren Kanistern stehen lassen und das Öl an einem anderen Tag wieder abholen.



Und hier nun der Ablauf in der Mühle:

Zuerst werden die Säcke in einen großen Trichter ausgeleert und mit einem Förderband werden die Oliven zuerst durch einen kurzen Tunnel geleitet, in dem ein starker Sauger die Blätter absaugt. Diese werden außerhalb des Gebäudes gesammelt.



Dann müssen alle Oliven durch ein sprudelndes Wasserbad. Nach der gründlichen Wäsche geht es nun sauber zum Zerkleinern. 


Dies passiert heutzutage zumeist indem die Oliven samt Kernen durch rotierende Edelstahlschwingräder oder durch Steinpressen zerquetscht werden.



Jetzt wird der Olivenbrei in große Bottiche mit Schneckenrührern (diese sehen aus wie riesige Knethaken)  geleitet und dort ungefähr eine halbe Stunde vermischt.



Von dort geht es über dicke Schläuche in großes Gefäß, den sogenannten Dekanter, in dem in einem Arbeitsschritt das Öl von der Flüssigkeit und den festen Bestandteilen getrennt wird.


Zum Abschluss findet in einer Zentrifuge die letzte Trennung von Fruchtwasser und Öl statt.


Das frische Öl wird in großen Edelstahlbehälter gesammelt und anschließend in die Kanister abgefüllt. Fast das gesamte Olivenöl, das hier auf Kreta produziert wird ist kaltgepresstes Olivenöl aus erster Pressung. Das bedeutet, dass die Temperatur während der Pressung nie über 27 Grad geht. Bei höheren Temperaturen verändert sich durch chemische Prozesse der Geschmack negativ.

Der Ölgehalt der Olive schwankt übrigens stark - je nach Sorte zwischen 15 und 35 %. Man erhält ein Liter Öl aus ungefähr 4 - 8 kg Oliven.

Der Trester wird unter anderem an andere Ölmühlen verkauft, in denen dann durch Hitzeeinwirkung und Lösungsmittel „raffiniertes Olivenöl“ gewonnen wird. Der Hauptteil der Pressrückstände wird jedoch zur Energiegewinnung genutzt.

Das Öl wird zumeist in der Familie verteilt und verbraucht oder an Freunde und Verwandte weiterverkauft. Wir kaufen unser Olivenöl zum Beispiel immer in nicht etikettierten Wasserflaschen.  Da wir aber wissen, dass es uns schmeckt, ist das für uns in Ordnung.

Um es offiziell verkaufen zu können muss das Öl noch kontrolliert werden. Dann wird es auch in Güteklassen eingeteilt. Kretische Olivenöl ist zumeist in der Kategorie I: Kaltgepresst, erste Pressung mit einem Säuregehalt unter 0,8%.

 Es lohnt sich also kretisches Olivenöl als Souvenir aus eurem nächsten Kreta Urlaub mitzunehmen!





1 Kommentar:

  1. Ein wunderbarer Bericht, vielen Dank!

    Ich weiß noch, wie ich damals einen Fünf-Liter-Kanister Öl einfach mit in die Passagierkabine des Fliegers mitnehmen konnte. Das reichte dann für ein paar Monate. Auch wenn ich hier (NIederlande) immer kretisches Öl kaufe, es ist doch nicht dasselbe.
    Aber ein Trost: Einen halben Liter aus einer Ölmühle in Melidoni habe ich noch.

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