Montag, 9. April 2012

Griechische Ostereier sind auch heute noch zumeist Rot

Die letzte Woche vor Ostern ist angebrochen. In dieser Woche herrschen nach den Vorgaben der orthodoxen Kirche noch strengere Fastenregeln. Aber auch die Vorbereitungen auf das kommende große Fest werden gemacht. Eier müssen gefärbt werden, das Osterbrot "Tsoureki", die Koulourakia-Kekse gebacken werden, das Lamm muss besorgt und vorbereitet werden.

Schon im Griechenland der Antike war das Ei ein heiliges Symbol, denn nach dem damaligen Glauben entstand das Universum aus dem Weltei. Die Tradition, Eier zu färben ist ebenfalls uralt. Archäologen fanden rote Eier als Grabbeigaben, die aus dem 5. Jahrhundert vor Christus stammen. Schon damals stand das Ei als Sinnbild für ein Leben nach dem Tod, ewiges Leben und Fruchtbarkeit.

Traditionell werden griechische Ostereier nur rot gefärbt. Die rote Farbe gilt als Zeichen des Blutes Christi und zugleich als Farbe der Auferstehung. Zum Färben wurden früher Rote Bete Saft mit Essig, die Schalen roter Zwiebeln oder ein Malventee Konzentrat benutzt, heute vorwiegend die Eierfarben aus dem Supermarkt. Anschließend werden die Eier mit Öl eingerieben, wodurch sie schön glänzen und länger haltbar sind.

In den meisten Gegenden Griechenlands und auch auf Kreta werden die Eier am Gründonnerstag (Megali Pempti) gefärbt und zur Messe in der Ostersamstagnacht mitgenommen. Nach der Messe werden die Eier aneinandergeschlagen. Wessen Ei dabei nicht zerbricht hat im nächsten Jahr besonders viel Glück.
Die gesegneten Eier und Tsoureki-Brote werden auch als Geschenke an Paten oder Schwiegereltern weitergegeben.

In einigen Regionen werden die Eier gereits zur Morgenmesse am Donnerstag, die zum Gedenken an das letzte Abendmahl abgehalten wird, mitgebracht und vom Priester gesegnet. Diese werden dann mit nach Hause genommen und ein Jahr lang im Hausaltar aufbewahrt, bevor man sie dann im darauffolgendem Jahr am Ostersonntag ins Grillfeuer für das Osterlamm wirft.
Am Ostermontag ist es üblich, die Friedhöfe zu besuchen und rote Eier, Osterbrote und Kekse auf die Gräber zu legen.

In Griechenland werden im April zwischen 15-20 % des gesamten Jahreskonsums an Eiern verbraucht. Zu Ostern werden dieses Jahr wohl circa 250 Millionen Eier angeschlagen!


In Deutschland wünscht man „Frohe Ostern“, hier dagegen gibt es vier verschiedene Ostergrüße!

Kaló Pascha (oder Paska) „Frohe Ostern“ wünscht man sich vor Ostern.

Ab Gründonnerstag wünscht man eher: Kálí Anastasi „Frohe Auferstehung“.

Am Ostersonntag -nach der Mitternachtsmesse- sagt man Christos Anesti „Christus ist auferstanden“ worauf mit Alithós Anésti „Wahrlich, er ist auferstanden“ geantwortet wird.

Mit Chronia Polla der übliche Floskel hier für "Glückwünsche" (übersetzt eigentlich "Viele Jahre“) liegt man jedoch auch nicht falsch!

Ostern - Teil 2

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