Montag, 12. November 2012

Kreta und Eier, Rührei und Omelette

Als wir nach Kreta kamen gab es hier in unserer Region in den Supermärkten nur Eier von Hühnern aus Käfighaltung zu kaufen. In Deutschland hatte ich zahlreiche Aufklärungsaktionen mitgemacht, um gegen die Käfighaltung zu protestieren und hier sollte ich nun Eier mit der 3 essen?!

Meine Frage nach anderen Eiern wurde so verstanden, dass ich eine andere Größe wollte. Nach einigem Suchen fanden wir dann  doch Eier von einem Hühnerhaltern aus dem Nachbardorf, die wir ab und zu bekommen konnten. Während man seit Jahren in Deutschland wählen konnte zwischen ""Bioeier, "Freilandeier", "Eier aus Bodenhaltung" und "Käfigeiern" war hier die Wahl zwischen den Größen S, M oder L wichtiger. Dies hat sich jedoch in den letzten zwei Jahren stark geändert und inzwischen bekommt man überall auch Bioeier aus der Region! (Eier von Hühnern aus Bodenhaltung oder Freilandhaltung habe ich noch nicht gefunden.;-)


Nachdem ich mich also daran gewöhnt hatte, nur ab und zu Eier zu bekommen oder weiter dafür zu fahren zu müssen, kam die nächste Eierüberraschung auf mich zu.

Eine Freundin bestellte in einer Taverne Strapatsada als Übersetzung stand in der Speisekarte "Rührei von Kreta"! Die Überraschung war groß, als ein Teller mit rotbraunenen Krümeln kam, gespickt mit einigen Oliven- und Fetastückchen.

Bei einem anderen Tavernenbesuch mit einer großen Gruppe bekamen wir verschiedene Vorspeisen serviert, darunter auch Omelette (Omelétes). Und ihr könnt es euch jetzt wahrscheinlich schon denken... die nächste Eierüberraschung! Anstelle eines weichen, fluffigen Omelettes kam etwas, was ich eher als "Bauernfrühstück" titulieren würde. Ein Tortenstück mit Rührei in dem Stücke von Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln, Fetakäse und  Paprika waren.

Wenn man jedoch erst mal weiß, dass sich hinter den Begriffen andere Speisen verstecken, kann man sich ja auch darauf einstellen. Ich mag kretisches strapaziertes Rührei gerne, besonders wenn ich es selbst mache. Der Begriff "strapatsatha" soll vom italienischen Verb "strapazzare" "schlagen" abstammen, wobei wir dann wieder bei den verschiedensten Einflüssen auf die kretisches Küche durch die "Besatzungsmächte" im Laufe der Jahrhunderte sind ;-) .

Das Gemüseomelette gefällt mir gut, weil es sich hervorragend zur Resteverwertung eignet und durch es die verschiedenen Zutaten immer wieder sehr abwechslungsreich ist. Dazu brät man einfach zuerst die essfertigen Gemüsestücke an, gießt dann das Rührei (ca. 2 Eier pro Person) darüber und läßt es langsam stocken. Zumeist wird dies gleich für 8 Personen in einer größeren Pfanne hergestellt und und jeder bekommt ein Kuchenstück.

Hier mein Rezept für Strapatsada 

Zutaten pro Portion:  2 Eier und eine große Tomate, Salz und Pfeffer und Eßl. 1 Olivenöl, dann nach Geschmack noch 2 Oliven und 1 Eßl. zerkrümelten Feta

Zubereitung:  Die Tomate mit einer Küchenreibe zerkleinern (dabei bleibt die Schale zurück). In einer Pfanne das Öl erhitzen und das Tomatenpüree hineingeben. Ungefähr 7 - 10 Minuten schmoren lassen, je nach Menge, bis fast die gesamte Flüssigkeit verdampft ist. Leicht salzen und pfeffern.
In der Zwischenzeit die Eier aufschlagen, gut verquirlen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Rührei mit in die Pfanne geben und sofort gut verrühren, damit sich die Tomate und das Ei gut vermischen. Wenn gewünscht kommen jetzt noch die kleingeschnittene Olive und der Feta hinzu. Nun ungefähr 3 - 5 Minuten unter Rühren weitergaren.

Ich bevorzuge den Feta und die Oliven extra dazu gereicht anstatt sie hineinzugeben. Dazu schmecken Backofenkartoffeln sehr gut.

Kali Orexi - Guten Appetit!

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