Samstag, 24. November 2012

Süße Käsetaschen aus der Region Sfakia

Diese mit Frischkäse gefüllte flache Pita (Tiropita) hat ihren Ursprung in einer Region, die im Südwesten der Insel Kreta liegt. Dieses Gebiet ist bei den Touristen deshalb bekannt, da dort die beiden bekanntesten Schluchten Kretas liegen: die Samaria und die Imbros Schlucht. Wenn ihr weitere Informationen über das Gebiet Sfakia ansehen wollt könnt ihr sie unter anderem hier finden. Und wunderbare Bilder aus der Region findet ihr im Blog von Bettina Trüper: Sfakiatagebuch. Die Imbrosschlucht habe ich schon einmal durchwandert; nächstes Jahr im Frühling habe ich mir vorgenommen auch die längste Schlucht, die Samaria einmal runter zu laufen.

In dieser kargen Gegend gibt es jede Menge Schafe und Ziegen und somit auch viel Käse. Der bekannteste Frischkäse aus Kreta heißt Mizithra ist weiß, weich und etwas süßlich. Mizithra sieht aus wie trockener Quark und wird entweder aus Schafsmilch oder Ziegenmilch hergestellt mit einem kleinen Anteil (10-20%) an Milch des anderen Tieres. Sein Feuchtigkeitsgehalt liegt bei ca. 70% und der Fettgehalt in der Trockenmasse bei ca. 15%. Ich mag diesen Molkenkäse sehr, er wird übrigens schon seit Jahrhunderten in Griechenland hergestellt und wird in Form eines abgeflachten Kegels angeboten.
Es gibt auf Kreta auch noch eine Frischkäse Variante mit einem leicht säuerlichem Geschmack den "Xynomizithra".

Da die sfakischen Käsetaschen jedoch mit Honig serviert werden,  eignet sich natürlich der Mizithra besser, da er ja von sich aus schon etwas süßlich ist. Vom Aussehen her erinnern die Käsetaschen an Pfannkuchen, sie sind jedoch von der Konsistenz eher fest und elastisch. Ich finde sie sind ideal zum Mitnehmen für die Verpflegung unterwegs. Nur kurz vor den Verzehr etwas kretischen Thymianhonig drüber und fertig ist eine leckere Süßspeise.

Ähnlich wie diese Tiropita ist auch die "Marathopita" hergestellt. Sie stammt ursprünglich ebenfalls aus der Region südlich von Chania, nur wird diese Pita anstelle von Käse mit Fenchelgrün (zusammen mit anderen Wildkräutern) gefüllt.

Ich finde die Herstellung nicht ganz einfach, da man die gefüllte Teigtasche gleichmäßig dünn ausrollen muss ohne das Löcher entstehen. Meine ersten drei waren sehr löcherig, aber dann hatte ich den Trick raus   ;-).

Man kann die fertige Pita sehr gut einfrieren. Am besten zuerst einzeln gefrieren lassen und dann erst zusammen verpacken, so lassen sie sich besser einzeln wieder entnehmen.



Tiropita Sfakiana - Käsetaschen mit Honig

Zutaten für 4 Pitas:
Pitateig: 250 g Mehl, 1 Prise Salz, 150 ml Wasser, 4 Eßl. Ölivenöl,
In einigen Rezepten wird noch etwas Raki hinzugefügt: auf 1 kg Mehl 1 Schnapsglas, es geht aber auch hervorragend ohne!

Füllung: 200 g Mizithra (kretischer Frischkäse)
Alternative: trockener Quark, dazu den Quark in ein Geschirrhandtuch geben und vorsichtig die Flüssigkeit ausdrücken. Besser ist die langsamere Methode: Ich verknote das Handtuch oben und stecke einen Kochlöffel hindurch. Dann über eine Schüssel hängen und den Quark ein paar Stunden im Kühlschrank abtropfen lassen und zum Schluß noch etwas ausdrücken.


Servieren mit 4 Eßl. Honig (am besten Thymianhonig aus Kreta)

Zubereitung:
Pitateig: Mehl mit Salz, Wasser und Öl gut verkneten und 1-2 Stunden ruhen lassen. Danach nochmals durchkneten und in 4 gleichgroß Stücke teilen.
Den Käse ebenfalls in vier gleichgroße Stücke teilen und zu Kugeln formen, die etwa Golfballgröße haben. Einen Teil des Teiges nun rund ausrollen, sodass er den Käseball umschließen kann. Dabei die Ränder dünner ausrollen als die Mitte. Den Teig nun um den Käseball legen und ober zusammendrücken und gut verschließen. Diese Kugel nun langsam flach machen und zum Schluß dünn ausrollen (ca. 25-28 cm Durchmesser).
In einer beschichteten Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze die Pita nun von jeder Seite ungefähr 4 bis 5 Minuten backen. Luftblasen mit dem Pfannenheber platt drücken.

Wenn ihr keine gute beschichtete Pfanne habt, solltet ihr etwas Fett in die Pfanne geben. (Ihr könntet dann weniger Fett in den Pitateig geben.)
Ich habe die Pita auch schon einmal im Backofen gebacken, sie bekommt dann dickere Huckel durch Luftblasen und wird nicht so schön gefleckt goldgelb. In einer Taverne habe ich sie sogar schon mal frittiert bekommen, dass empfand ich jedoch als etwas zu fettig.

Eine andere Art sie herzustellen ist folgende: Teilt den Teig in acht Stücke und rollt diese gleichgroß, rund und dünn aus. Dann vier mit der Füllung bestreichen und die anderen vier vorsichtig darüberlegen. Die Kanten ringsherum nun gut zusammendrücken.

Jede Pita nun mit einem Eßlöffel Honig übergießen.


Kali Orexi - Guten Appetit!

4 Kommentare:

  1. Ich liebe diese Pitas! Die Kombination von Honig und Schafskäse im frischgebackenen Teichmantel ist einfach großartig.
    Und dann noch die bebilderten Photos! Man sagte mir auf Kreta, ich könne es auch einfach mal mit (Ziegen-)Frischkäse probieren. Hast Du Erfahrungen damit?

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  2. Ja, Du kannst Ziegenfrischkäse verwenden. Es sollte jedoch eine milde, nicht saure Sorte sein. Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit ihn vor dem Kauf zu probieren. Du könntest ihn evtl. auch noch mit etwas Quark mischen. LG

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  3. Dann werde ich das Rezept diese Woche sicher ausprobieren, habe ich doch noch den leckeren Thymianhonig im Schrank.
    Vielen Dank!

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  4. DANKE für dieses Rezept, das werden wir unbedingt ausprobieren! Wir lieben diese "Pfannkuchen" und haben bisher nur in Erfahrung bringen können, dass die Herstellung (das Ausrollen mit dem Ziel, den Käse gleichmäßig überall zu verteilen) eine Arbeit für sich ist...
    Und ich bin gespannt, ob und wo wir hier Mizithra bekommen können.

    Insgesamt: eine tolle Seite mit tollen Rezepten und Beiträgen. Nochmal danke auch dafür!

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