Montag, 14. Mai 2012

Wilder Spargel

Vorgestern gab es auf dem Wochenmarkt Wilden Spargel (Asparagus officinalis) zu kaufen. Da es hier kaum grünen, geschweige denn weißen Spargel gibt, war das für uns eine gute Alternative mal wieder in den Genuss von Spargel zu kommen.

In Griechenland wird wilder Spargel schon seit mehreren Tausend Jahren gegessen. Früher wurde als Heilmittel  gegen Gelbsucht und Blasenerkrankungen eingesetzt. Er wirkt vor allem harntreibend und abführend.

Es gibt hier verschiedene Sorten von wildem Spargel zu kaufen. Sie unterscheiden sich nur leicht in der Form voneinander, vom Geschmack her sind sie von leicht bitter bis süßlich erhältlich. Die meisten Sorten schmecken viel süßer als der Spargel, den wir aus Deutschland kennen - damit meine ich auch den weiße Spargel aus Griechenland, der fast ausschließlich exportiert wird. :-(

Bis vor einigen Jahren wurde er wie die meisten Wildgemüse (Chorta) nur in der freien Natur gesammelt. Heutzutage wird der "Wilde Spargel" auch von einigen Bauern angepflanzt - und natürlich in Hausgärten. Dies wird inzwischen bei mehrern besonders beliebten Chortasorten gemacht, zum Beispiel bei Vlita (Amarath), bei Stamnagathi (Zichorie) oder bei Glistrida (Portulak).

Auf Kreta wird der wilde Spargel wie die meisten Chortasorten zubereitet. Nachdem die unteren holzigen Enden abgeschnitten wurden (er braucht nicht geschält werden) kocht man ihn ungefähr 10 Minuten, schmeckt ihn mit Pfeffer und Salz ab und richtet ihn anschließend mit Olivenöl und Zitrone an.

Man kann es auch umgekehrt machen und ihn erst in Öl anschwitzen, würzen und ihn dann mit etwas Wasser weich schmoren.
- Ich mag wilden Spargel gerne in Stücke geschnitten als Beilage zu Spagetti-

Auf dem deutschen Markt gibt es einen "Wilden Spargel" (Waldspargel) zu kaufen, den man mit dem Kretischen verwechseln könnte. Er hat etwas dickere Köpfe und kommt zumeist aus Frankreich. Es handelt sich jedoch dabei um die Triebe einer Hyazinthenart (Liliacea). 

Im März gibt es hier Schmerwurz als Chorta zu kaufen. Er sieht dem wilden Spargel ebenfalls ähnlich (siehe Bild unten) schmeckt jedoch vollkommen anders, vor allem bitterer.
Siehe auch Kreta im März.

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