Donnerstag, 7. Juni 2012

Kleine Fische

Momentan habe ich das Gefühl überall nur kleine Fische zu sehen!

Ob im Internet, in der Zeitung, auf dem Markt,  im flachen Wasser oder auf der Strasse, ich hab so langsam das Gefühl sie verfolgen mich.

Wenn ich in der Nähe der Marina in Rethymno ins flache Wasser gehe, werde ich sofort von den kleinen Tierchen begutachtet. (In Elafonissi waren es sogar noch mehr, aber die sind eher vor mir geflüchtet.)
In der Altstadt von Rethymno hat innerhalb des letzten Jahres an (fast) jeder Ecke ein "Fish-Spa" aufgemacht. Dort sorgen die Roten Saugbarben (Garra rufa) dafür, dass die Füße der Touristen frei von Hornhaut und toten Hautschuppen sind. In den kleinen Touristen Vororten Platanes und Adelianos Kambos, 6 km östlich der Altstadt, eröffneten seit April acht Fish-Spa-Geschäfte (oder Ichthyotherapie-Praxen ;-)). Ein griechischer Bekannter, der früher ein kleines Touristenartikelgeschäft hatte, überlegt gerade, ob er auch noch schnell eines eröffnet, da er gehört hat, das man damit gut verdienen kann.

Kleine Fische sind auch in politischen Karikaturen im Moment ein beliebtes Motiv. Entweder als Beispiel dafür, dass sich viele kleine Fische zusammentun und sich gegen die großen Haie organisieren, oder als Opfer, die von den großen Haien und deren Helfern hereingelegt werden.

Forscher haben jetzt erstmals ein Computermodell vorgestellt, das die Entwicklung des Lebens in den Meeren von 1960 bis ins Jahr 2060 darstellt. Die Gesamtmasse der Fische wird sich danach nur wenig ändern, aber es werden Veränderungen in der Zusammensetzung der Bestände erwartet. Zusammenfassend könnte man diesen Blick in die Zukunft wie folgt zusammenfassen: "Auf Wiedersehen große Fische, hallo kleine Fische!" Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahrzehnte fort. Die Fangmenge an größeren Fischen ist in den vergangenen 40 Jahren um etwa 55 Prozent gesunken. Hier der Link zu einem Artikel über das Thema: Alles bloß noch kleine Fische.



Ich habe mich deshalb entschlossen, auch etwas über kleine Fische zu schreiben!



Hier auf Kreta gibt es das ganze Jahr über kleine frische Fische zu kaufen, die im Meer rund um Kreta gefangen werden. Die bekanntesten sind Marida (Spicara smaris), Gavros (Engraulis encrasicolus), Atherina (Atherina hepsetus) und Sadela (Sardina pilchardus). Sie sind günstig im Einkauf - zwischen 2,50 und 7 € das Kilo und einfach zuzubereiten.

Zubereitung der kleinen Fische:
Diese kleinen Fische werden zumeist im Ganzen zubereitet und verzehrt. Die Fische waschen und unten aufschneiden. Den Darm entfernen, den Fisch abtrocknen und Salzen.
- Sind die Fische schon etwas größer werden der Kopf und die Gräten entfernt. -
Nun jeweils eine Handvoll Fisch in Mehl wenden. - Griechische Hausfrauen haben zumeist eine extra Fischhaltebox für das Mehl und verwenden es mehrmals.-
Dann die Fische in eine tiefe Pfanne mit heißem Olivenöl  geben und kurz goldbraun frittieren. Vor dem Verzehr die Fische mit Zitronensaft beträufeln.
Ihr könnt sie im Ganzen essen. Am besten am Schwanz anfassen und Kopf voran in den Mund stecken.

Die Fische werden kalt einzeln bzw. zusammen mit Oliven, Pepperoni und anderen Appetithappen als Vorspeise (Meze) serviert oder als warmes Hauptgericht gerne zusammen mit Chorta und Kartoffeln verzehrt.

Guten Appetit - Kali Orexi!

Noch zwei weitere Tipps:

  • Ein Rezept wie man die "Kleinen" in Essig und Öl einlegen kann, findet ihr in englischer Sprache bei Organically Cooked: Marinierte Gavros.




2 Kommentare:

  1. i made marinierte gavros today - only 4 euro a kilo at the supermarket!

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  2. Oh, good, very cheap. I think they will be very "nostimo" ;-)

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