Töpfereien entstanden früher zumeist in der Nähe von größeren Orten und dann dort, wo es genug tonhaltige Erde gab, die relativ einfach zu gewinnen war. Auf Kreta gab es früher vier Dörfer, die für ihre Töpferwaren berühmt waren. Außer Margarites waren dies Trapsano, in der Nähe von Heraklion, Kentri bei Irapetra und Nochia im Bereich Chania.
Trapsano ist bekannt für seine große Vorratsgefäße und Amphoren. In Maragrites dagegen werden hauptsächlich kleinere Gebrauchsgegenstände, Geschirr und viele Haushaltswaren hergestellt.
Jetzt im Winter sind nur wenige Werkstätten geöffnet. Aber der Besuch lohnt sich auch zu dieser Jahreszeit, da die Töpfer mehr Zeit haben. So konnte ich mich in der Töpferei von Georgios Dalamvelas in aller Ruhe umsehen, jede Menge Fotos machen und ganz viele Fragen stellen über die traditionelle kretische Töpferkunst. ;-)
So erfuhr ich zum Beispiel, dass die Erden zur Tonherstellung von so hoher Qualität sind, dass die fertigen Gefäße auch ohne Glasur wasserfest, frostsicher und extrem haltbar sind.
Traditionell wurden kretischen Töpferwaren nicht glasiert, sondern nur poliert und bemalt. Erst in den letzten Jahrhunderten wurden auch glasierte Gefäße und Geschirr produziert.
Ich habe euch hier ein paar Fotos von Töpferwaren eingestellt, die ich besonders interessant finde:
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Diese kleine Trinkkanne ist gleichzeitig ein kleines Rätsel. Man kann aus ihr nur trinken, wenn man ein Loch zuhält, aber welches? ;-) |
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Die Tongefäße sind alle Backofen- und Spülmaschinenfest. Diese Schale wurde von innen glasiert, damit man sie einfacher reinigen kann. Hier seht ihr kleine Gießkannen. Man taucht zu zum Befüllen unter Wasser. Um sie zum Ort zu transportieren, an dem man das Wasser braucht, muss man oben nur mit dem Daumen die kleine Öffnung im Henkel zuhalten. Mit dieser Öllampe mit drei Dochten kann man altes Speiseöl (aus der Friteuse - geruchlos!) weiterverwenden. Ursprünglich wurde sie mit Olivenöl befüllt. |
Vielen Dank an Georgios Dalamvelas für die Erklärungen und Demonstration der traditionellen kretischen Töpferkunst!
Solltet ihr mal in die Nähe von Rethymno kommen, lohnt sich ein Ausflug nach Margarites in seine Werkstatt.
Er wird euch auch erklären, auf welche Art und Weise ihr aus der gelöcherten Kanne trinken könnt ;-).
Wer sich noch weiter informieren möchte kann dies auch auf der Internetseite des Kretischen Ethnologischen Museums.
Meine Gebrauchstsikoudiaflasche ist natürlich auch eine getöpferte. Nachdem wir mit dem Inhaber des Ladens morgens um 11 ein paar Raki getrunken hatten, war ich auch davon überzeugt, daß ich eine solche Flasche brauche. Nee, im Ernst: Es war ein wunderbares stundenlanges Gespräch in einer der schönsten Töpfereiläden in Rethymno.
AntwortenLöschenUnd so touristisch Margarites auch ist, es ist wunderbar die Töpfer in ihrer Werkstatt zu besuchen.