Freitag, 25. April 2014

Ravani - griechischer Grießkuchen mit Orangengeschmack


Diesen - mal wieder zuckersüßen - Kuchen kann man in jeder "Zacharoplastio" (Konditorei) auf Kreta kaufen, zumeist in Vierecke geschnitten und mit Orangenspalten oder Puderzucker dekoriert. Die Zutaten dafür kann man auch alle in Deutschland erhalten und das Rezept ist einfach und schnell zusammengerührt. Wie die meisten süßen Sachen wird auch dieser Kuchen mit Zuckersirup getränkt. Dadurch ist er schön saftig, hält länger und entspricht dem "Süßgeschmack" der Griechen ;-) ...... mir ist er zu süß, deshalb genieße ich immer nur sehr kleine Stückchen - am liebsten natürlich zu einem guten griechischen Kaffee! - Das hilft dann auch kurzfristig gegen Kreta-Heimweh.

Einen ähnlichen Kuchen gibt es übrigens  in vielen Mittelmeerländern. In der Türkei heißt er Revani, in Serbien und Kroatien wird er Ravanija genannt und auch in Tunesien wird er gebacken.

Auf Kreta kann man verschiedene Grießsorten kaufen. Es gibt Grieß aus Hartweizen und aus Weichweizen. Außerdem gibt es ihn in 3 verschiedenen Körnergrößen zu kaufen. Für den Kuchen benutze ich am liebsten die mittlere Größe vom Hartweizen. Ich habe festgestellt, dass dieser am besten den Sirup aufsaugt.

In Deutschland könnt ihr nur eine Größe kaufen, aber auch hier kann man sich zwischen Hart- und Weichweizen entscheiden. Zumeist wird Hartweizengriess für Suppeneinlagen angeboten und der aus Weichweizen für Süßspeisen. Ich habe den Kuchen diesmal mit Weichweizen gebacken und festgestellt, dass er etwas länger zum Durchziehen braucht und man die Körner beim Verzehren noch leicht merkt. - Ich wurde gefragt, ob Nüsse im Kuchen sind. ;-)

Natürlich kann man den Kuchen auch mit Butter oder Margarine backen, aber auf Kreta wird Olivenöl benutzt und auch ich nehme immer das gute kretische Olivenöl. (So ist er dann auch Laktose frei.) Je nachdem für welchen Anlass ich den Kuchen backe, füge ich auch mal etwas kretischen Raki oder Metaxa zum Sirup hinzu.

Als Mehl benutze ich auf Kreta das ganz normale günstige Mehl (Type 405). Es wird hier für Kuchen spezielles "Kuchenmehl" angeboten, es steht dann "selfraising" drauf. Das bedeutet, dass dem Mehl schon eine gewisse Menge Backpulver zugesetzt wurde. In Deutschland nehme ich am liebsten Mehl der Type 1050, da mehr Mineralstoffe enthalten sind, man es jedoch genauso verbacken kann wie "normales" Mehl.  Auf Kreta ist es fast unmöglich dieses zu erhalten. ;-)


Und hier ist nun mein Rezept für den leckeren Ravani Kuchen

Zutaten:  120 g Mehl (Type 405 oder 1050), 150 g Grieß , 3 Teel. Backpulver (1 Päckchen), 100 ml Olivenöl, 5 Eier,  1 ungespritzte Orange, 100 g Zucker,
Sirup: 1 Zitrone,  250 ml Zucker, 125 ml Wasser, evtl. 1 Schnapsglas Metaxa oder Raki
etwas Fett für die Backform, Backpapier, Puderzucker oder 1 Orange

Zubereitung: Mehl, Grieß, Eier, Olivenöl, Zucker und Backpulver mit dem Küchenmixer gut verquirlen. Sie können auch die Eier trennen, das Eiweiß steif schlagen und anschließend vorsichtig unter den Teig heben. Er wird dann etwas lockerer. Ich mache es nicht, denn auch so wird es ein saftiger lockerer Kuchen. 
 Die Orange gut waschen, am besten mit heißem Wasser. Mit einer feinen Reibe die orange Schale dünn abreiben und anschließend den Saft auspressen. Beides zur Teigmasse dazugeben und gut unterrühren. Eine runde Backform (28 -30 cm Durchmesser) oder eine viereckige Form mit Backpapier auslegen oder einfetten und den Teig hineingeben. Im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad auf der mittleren Schiene ca. 20 bis 30 Minuten backen, bis der Kuchen schön goldbraun auf der Oberfläche ist und nicht mehr am Holzspieß klebt.

Während der Kuchen im Backofen ist, kann man schon den Sirup zubereiten. Dafür den Zucker mit dem Wasser und dem Saft einer Zitrone in einen Kochtopf geben und unter Rühren auflösen und aufkochen. Diese Mischung ca. 15 Minuten köcheln lassen bis sie Sirupartig ist. In der letzten Minute nach Wunsch noch den Raki oder Metaxa dazugeben. Den Sirup etwas abkühlen lassen und über den abgekühlten Kuchen gießen. Es dauert ungefähr 6 bis 12 Stunden bis der Sirup den Kuchen gut durchtränkt hat.
Dekoration: Ihr könnt Spalten oder Stückchen einer 2. Orange für ca. 5 Minuten mit den köchelnden Sirup geben und damit den Kuchen verzieren oder ihr überstreut den abgekühlten Kuchen mit reichlich Puderzucker.


Zum Servieren den Kuchen in Vierecke, Rauten oder schmale Kuchenstücke schneiden. 


Kali Orexi - Guten Appetit!

Donnerstag, 17. April 2014

Kretischer Wildkräutersalat (Horta) mit Kräutern, die in Deutschland wachsen

Da ich im Moment in Deutschland bin, komme ich an die typischen Wildkräuter und -gemüse, die es auf Kreta gibt nicht heran. Aber ich habe mich so an die kretische Küche gewöhnt und liebe sie, dass ich versuche die Speisen hier in Deutschland nun nachzumachen, mit Produkten, die ich hier erhalten kann.

Jetzt gibt es hier auf Wiesen und Gärten (unter anderem) jede Menge Giersch, Löwenzahn, Gundermann, Knoblauchrauke und frische junge Brennnesseln. Ein paar Gänseblümchen zur Dekoration sind auch verfügbar. - Mein Vater ist begeistert, dass ich das lästige Unkraut aus seinem Garten entferne ;-).
Dabei sind diese Wildkräuter sehr aromatisch und gesund. Gundermann zum Beispiel wird schon von Hildegard von Bingen gegen Hals- und Ohrenschmerzen empfohlen. Man nutzte ihn anstelle von Hopfen bei der Bierherstellung und die Germanen nutzten ihn gegen Pest und Hexen. Er schmeckt leicht bitter - je älter die Blätter umso mehr - und leicht minzig und frisch. Knoblauchrauke wirkt antiseptisch, leicht harntreibend und schleimlösend. Wenn man die Blätter zwischen den Finger zerreibt entfaltet sich ein leichter Knoblauchgeruch - und auch im Salat merkt man ihn durch einen sehr leichten Knoblauchgeschmack. Giersch schmeckt leicht nach Petersilie und gilt schon seit Jahrhunderten als Heilkraut gegen Gicht. Er enthält viel Kalium, Vitamin C, Karotin und Eisen.

Brennnesseln enthalten ebenfalls viel Eisen, daneben weisen sie noch einen hohen Gehalt an  Magnesium, Calcium, Silizium, Vitamin A und C auf. Ihr Eiweißgehalt ist höher als der von Sojabohnen. Ich ernte und verarbeite sie im rohen Zustand nur mit Handschuhen, obwohl ja auch das Brennen gesund sein soll. ;-)
Auf Kreta werden zumeist noch Dill und Frühlingszwiebeln dazu gegeben. Ich habe als Ersatz Zwiebelgrün und Liebstöckel genommen.

Daraus kann man auch einen frischen Wildkräutersalat machen; einfach säubern und eine leckeres Marinade drüber geben.

Ich bereite ihn aber auf kretische Art zu...... und er schmeckt prima! Dazu werden die Kräuter geputzt, gewaschen, die schlechten Blätter aussortiert und die dickeren Stiele entfernt. Nun werden die Kräuter in kochendes Wasser gegeben und 3-5 Minuten gekocht. Bei älteren Blättern oder einem höheren Anteil von bitteren Pflanzen erhöhe ich die Zeit auf bis zu 10 Minuten. Das Kochwasser abgießen und die Kräuter auf einen flachen Teller geben. Mit kretischem Olivenöl (DAS habe ich mir natürlich mitgebracht) beträufeln, salzen und nach Geschmack mit Zitronensaft und Pfeffer abschmecken. Von dem bitteren Beigeschmack des Gundermanns und der Knoblauchrauke ist dann nichts mehr zu merken.

Gerne esse ich den Salat auch noch mit etwas Feta bestreut und mit ein paar Tomatenwürfel.

Da ich zu viel zubereitet hatte, habe ich aus den Resten noch eine leckere Wildkräutersuppe gemacht..... ab heute eine meiner absoluten Lieblingssuppen! Dazu eine Suppenbasis mit Mehl und Olivenöl zubereiten (Butter geht natürlich auch) und mit Milch ablöschen. Die zubereiteten Kräuter pürieren und dazugeben, leicht salzen - fertig!

Und es war immer noch etwas übrig ;-)
Damit habe ich dann Teigtaschen gefüllt. Den fertigen Salat dazu vor dem Einfüllen in die Taschen gut ausdrücken! Leider habe ich noch keine richtige Küche und keine Geräte etc., deshalb mußte ich anstelle von selbstgemachtem Pitateig Blätterteig benutzt (...und zum Ausrollen eine Flasche kretischen Rotwein :-D ). Ich habe 2 Varianten gebacken - eine mit Feta und die andere ohne. Beide sind aromatisch lecker. Die mit Feta ist etwas weniger herb, da der Käse den Geschmack der Wildkräuter etwas abmildert.


Kali Orexi - Guten Appetit!









Sonntag, 11. August 2013

Fasten vor Maria Himmelfahrt

Nächsten Donnerstag, am 15. August ist hier der 3. größte Feiertag des Jahres. Dieser Tag wird in der griechisch orthodoxen Kirche groß gefeiert. Das bedeutet für die Insel Kreta, dass sie voll wird. Die Fähren sind total ausgebucht, ein Platz im Flieger kaum noch zu bekommen. Vor allem "Festlandgriechen" kommen zum Fest zu ihren Familien nach Kreta. Am Mittwoch sollte man auf keinen Fall zu Lidl gehen oder in die Altstadt, es sei denn man liebt Gedränge. ;-) Am Donnerstag selbst wird dann in zahlreichen Dörfern und Städten gefeiert.

Mehr über Schnecken findet ihr hier
Vor dem Fest gibt es eine kurze Fastenzeit von 2 Wochen. Ab 1. August essen viele Griechen kein Fleisch mehr. Ursprünglich gelten in diesen 14 Tage die strengen Fastenregeln, also auch kein Fisch, keine Milchprodukte, Eier oder Olivenöl. Dies machen heutzutage aber nur noch die wenigsten.

Erlaubt sind ja auf alle Fälle Schnecken und Meeresfrüchte wie Muscheln und Tintenfisch, da sie weder Fisch noch Fleisch sind.
Im Moment finde ich es auch überhaupt nicht schwer einige Zeit auf Fleisch zu verzichten. In diesen heißen Augusttagen schmecken die zahlreichen vegetarischen Gerichte lauwarm am besten, wie gefüllte Tomaten, Zucchinibratlinge, Tzatziki, Rotebetesalat, gebackene Auberginen, Bauernsalat, Dakos  und und und .....Und dann gibt es ja noch die viele Gerichte mit Kraken. ;-)

Hier auf Kreta ist die Auswahl an Gerichten mit Oktopus, Sepia und Kalmar besonders groß. Wir können sie frisch vom Boot, auf dem Markt, im Fischgeschäft oder tiefgefroren in jedem Supermarkt kaufen. Jede Taverne hat mindestens ein Gericht auf der Speisekarte wie gegrillten Oktopus, Kalamari in Rotwein, Nudeln mit Oktopus oder Sepia mit Fenchel und Oliven.

Wenn von Tintenfisch gesprochen wird, denken wahrscheinlich die meisten an Kalamari, die frittierten Ringe, die aus dem runden länglichen Körper des Kalmars gemacht werden. Aber eigentlich ist Tintenfisch der Familienname von vielen ähnlichen Meerestieren, die wiederum zu den Kopffüßern gehören. Für die Küche sind Sepia, Kalmar und Oktopus die wichtigsten Vertreter dieser großen Familie.

Sepien haben einen gedrungenen und schwerfälligen Körper mit zehn Armen. Ihr Mantel hat eine eher rundliche Form. Im Inneren haben sie einen Kalkschulp der im Wasser für Auftrieb sorgt. Die Fangarme dieses Tintenfischs sind meist eher kurz. Beim Kauf erkennt man sie zumeist daran, dass sie mit etwas von der schwarzen Tinte beschmutzt sind, die sie zu ihrer Verteidigung verspritzen können. Je kleiner die Tiere sind, desto zarter ist ihr Fleisch. Bei großen Tintenfischen können Sie das Fleisch vor der Zubereitung weich klopfen. Sepien können Sie grillen, frittieren, braten oder auch schmoren. Sie schmecken auch gefüllt und im Ofen gegart lecker.

 Kalmare haben einen langen, schlanken Körper und zehn Arme. Der Kopf mit den Tentakeln ist ebenfalls lang gestreckt und hat am Ende zwei segelartige Schwanzflossen. Die acht Mundarme sind relativ kurz, die zwei Fangarme sind länger. Das Fleisch der Kalmare ist fest und mager und lässt sich roh zum Beispiel als Sushi verzehren. Sie können das Fleisch außerdem kurz kochen, anbraten, grillen oder frittieren oder es je nach Größe 30 bis 45 Minuten schmoren.






Oktopusse haben nur acht Arme und keine verlängerten Fangarme. Der Oktopus wird von allen Tintenfischen am größten und sieht aus wie eine flache Kugel mit langen, beeindruckenden Fangarmen die mit zweireihigen Saugnäpfen besetzt sind. Große Oktopusse werden zwar nach dem Fangen etwas weich geklopft, müssen aber trotzdem länger garen damit das feste Fleisch zart und nicht zäh wird. Wenn Sie das Fleisch großer Tiere vor der Zubereitung weich klopfen, wird es schneller gar. Hier bekommt man Oktopus in vielen verschiedenen Größen, gegrillt, gekocht, geschmort und als Salat.




Kali Orexi - Guten Appetit!


Mittwoch, 5. Juni 2013

Filoteig für Pita, Baklava, Galaktoboureko, Kalitsounia und Aginaropita

Filoteig ist der noch meistverwendete Teig auf Kreta. Früher wurde er noch häufiger eingesetzt, inzwischen wird er oftmals durch Blätterteig ersetzt. Er wird auch Fillo- oder Yufkateig genannt. Bekannt ist er vor allem durch die süßen Nuss-Kuchenstücke Baklava, durch Gakaloboureko, Pita oder Kalitsounia.

Im Gegensatz zu Blätterteig, der aus aufeinander geschichteten Teigblätter mit einer dazwischenliegenden Fettschicht besteht, wird Filoteig sehr sehr dünn ausgerollt bzw. gezogen und dann kurz vor dem Backen mit Fett bestrichen und geschichtet. Mich erinnert er natürlich auch an Strudelteig, den man ebenso dünn ausrollen muss. "Man muss eine Zeitung hindurch lesen können," sagte unsere Lehrerin immer ;-)

Ich verwende hier auf Kreta zumeist gekauften fertigen Filoteig. Es gibt ihn hier recht günstig  in jedem Supermarkt im Tiefkühlregal. In der Altstadt von Rethymno kann man Filoteig frisch gemacht kaufen.  Hier könnt ihr einen kurzen Film auf youtube sehen, wie in einer Bäckerei in der Altstadt von Rethymnon Filoteig hergestellt wird.

Rezept für selbsthergestellten Filoteig:

Zutaten: 250 g Mehl, 4 Eßl. Olivenöl, 1 Teel. Essig, maximal 100 ml Wasser, 1/2 Teel. Salz.
Damit der Teig elastischer wird wurde mir empfohlen Hartweizenmehl (Nudelmehl) zu benutzen oder die Zugabe von feinem Grieß. Ich benutze zumeist 3/4 "normales" Mehl  (Type 405 oder 550) und 1/4 Hartweizenmehl. Anstelle von Essig findet man in vielen Rezepten auch die Zugabe von Raki (oder Ouzo).

Zubereitung:
Mehl, Öl, Essig, Salz vermischen und so viel Wasser dazugeben, bis ein glatter, glänzender, elastischer Teig entsteht. Zu einer Rolle formen und in Frischhaltefolie gewickelt mindestens 30 Minuten (besser 1 - 2 Stunden)  ruhen lassen. Danach den Teig in 4- 6 Stücke teilen und sehr dünn ausrollen, je nachdem wie groß die Teigplatte sein sollen.

Da ich sehr viele Artischocken geschenkt bekommen habe, habe ich mit dem frischen Filoteig aus der Bäckerei in Rethymno Artischocken-Pita gemacht.
Dieser Gemüsekuchen heißt auf griechisch Aginaropita


Hier ist das Rezept dafür

Zutaten
8 mittelgroße Artischocken, 6 Frühlingszwiebeln, 100 g geriebenen Hartkäse (Graviera), 100 g Anthotiro (oder Feta oder Ricotta), 1 Ei, 100 ml Olivenöl, 100 ml Milch, ca. 3 Blätter gehackte frische Minze, Salz und Pfeffer, 1 Eßl. Sesamsamen
1 Pack. Filoteig

Zubereitung: 
Schält die Artischocken, bis nur noch die weichen inneren Blätter bleiben zusammen mit den Herzen. Schneidet diese in dünne Scheiben. Wenn ihr sie nicht gleich weiterverarbeitet, müßt ihr sie in Zitronenwasser legen, damit sie nicht braun werden. Die Zwiebeln kleinschneiden und mit den Artischocken kurz anbraten. Dann etwas Wasser hinzufügen und 5 Minuten köcheln lassen. Wenn ihr tiefgefrorene Artischocken verwendet solltet ihr diesen Schritt ebenfalls machen. Bei Dosenartischocken nur die Frühlingszwiebeln andünsten. Etwas abkühlen lassen, den Käse und die Minze hinzufügen und gut vermischen.

Die Hälfte der Filoteigblätter für den Boden der Tarte verwenden. Dazu die erste Schicht in einen gefettete Kuchenform legen und mit Öl bepinseln. Die zweite Teigplatte darauflegen und wieder mit Öl bestreichen .... und so weiter.
Nun die Füllung darauf verteilen. Ei und Milch verquirlen und mit Salz und Pfeffer abschmecken und über die Füllung geben. Nun alles mit den restlichen Filoteigblättern abdecken und dabei wieder jede einzelne Platte gut mit Öl bestreichen. Die oberste Schicht mit den Sesamkörnern bestreuen. Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad ca. 45 Minuten, bis die Pita ist eine schöne goldene Farbe hat und innen nicht mehr flüssig ist.

Guten Appetit - Kali Orexi!










Mittwoch, 29. Mai 2013

Spekulationen über den rätselhaften kretanischen Kartoffelauflauf

In einigen griechischen Lokalen in Deutschland wird ein kretanischer Kartoffelauflauf angeboten und auch im Internet kursieren Rezepte darüber. Bei meiner Recherche über kretische Kartoffelrezepten stolperte ich immer wieder über dieses Rezept.

Hier auf Kreta jedoch habe ich noch nie einen ähnlichen Kartoffelauflauf in irgendeiner Taverne angeboten bekommen, obwohl eine Frau im Internet schrieb, dass er bei ihr Urlaubserinnerungen wach riefe. Es ist ein sehr mächtiger Kartoffelauflauf mit jeder Menge Sahne, Oregano, Käse und laut mehreren Rezepten zusätzlich noch mit Mayonnaise!

Ich habe ihn nachgekocht, konnte mich aber nur
dazu durchringen eine kleine Ecke mit zusätzlich Mayonnaise herzustellen. Vom Geschmack her habe ich keinen großen Unterschied festgestellt!

Ansonsten ist es halt ein klassischer Kartoffelgratin mit Oregano. Ich habe einige Rezepte gesehen, in denen rohe Kartoffeln und andere bei denen gekochten Kartoffeln verwendet werden.

Warum heißt dieser Auflauf nun aber kretanisch? Hat er überhaupt etwas mit Kreta zu tun?

Ich könnte mir vorstellen, das er kretanisch heißt, da
dem Koch in dem Moment kein besserer Name eingefallen ist.

Da es auf Kreta viel Oregano gibt und dieser in vielen Gerichten verwendet wird, hat er vielleicht seinen Namen dadurch erhalten.

Meine Lieblingserklärung ist jedoch folgende:
Deutsche wollen ja immer gerne als Beilage Kartoffeln essen. Da dieses in der griechischen Küche jedoch nicht üblich ist, hat ein findiger Tavernenbesitzer eben die oberste Schicht vom Moussaka abgenommen und als Kartoffelbeilage serviert! ;-)

Falls jemand von euch mehr weiß, würde ich mich über einen Kommentar zum Artikel freuen! :-D

Kali Orexi - Guten Appetit!

Samstag, 18. Mai 2013

Ladenia - Die griechische Alternative zu Pizza

Es wird gesagt, dass Ladenia die griechische Version der italienischen Pizza ist und da bis ins 16. Jahrhundert die Venezianer Teile von Griechenland regierten, kann es durchaus sein, dass die griechische Ladenia der Vorgänger der italienischen Pizza ist. Das Rezept soll ursprünglich von der kleinen Kykladeninsel Kimolos stammen, welche zwischen Kreta und dem griechischen Festland liegt.

Belegt wird dieses Fladenbrot traditionell mit frischen Tomaten und Zwiebeln und wird mit Oregano gewürzt. Sowohl in den Teig wie auch obendrauf kommt Olivenöl. Daher hat sie auch ihren Namen, denn "Ladi" bedeutet "Öl" und das ist hier auf Kreta gleichzusetzen mit Olivenöl (Nativ Extra bzw. Extra Virgin)

Da recht viel des guten Öls verwendt wird, welches während des Backens ausläuft, sollte Ladenia in einer Form mit ca. 4 cm hohem Rand gebacken werden.
Mich erinnert dieser belegte Hefefladen auch etwas an die amerikanische Pan-Pizza (nur ohne Käse ;-))

Ladenia schmeckt  heiß serviert wunderbar frisch und der Teig knusprig mürbe und kalt (am nächsten Tag) dann super saftig. Durch das Öl im Teig sättigt das Tomaten-Zwiebel Fladenbrot schnell, sodass eine für 4 Personen reichen kann.

Ladenia
Zutaten: für eine runde Backform mit einem Durchmesser von ca. 30 cm.
Teig:
300 g Mehl, 1 Päckchen Trockenhefe, 120 - 150 ml lauwarmes Wasser, 50 ml Olivenöl, 1/2 Teel. Salz, 1/2 Teel. Zucker (Ich benutze Trockenhefe, da es für mich hier schwierig ist frische Hefe zu bekommen.)

Belag: 3 Fleischtomaten, 1 große Zwiebel, 30 ml Olivenöl, 1 Teel. getrockneten oder 1 Eßl. gehackten frischen Oregano, etwas Salz und Pfeffer

Zubereitung: 
Teig: Alle Zutaten zu einem weichen nicht klebigen Teig verkneten. Zuerst etwas weniger Wasser hinzufügen und dann nach Bedarf mehr. Den Teig dann zugedeckt an einem warmen Ort ca. 45-60 Minuten aufgehen lassen. Anschließend die Backform damit auslegen.
Für den Belag die Tomaten in kleine Würfel schneiden. Ich habe 2 Tomaten in Scheiben geschnitten, da es netter aussieht auf Pizza. Die Zwiebel in dünne Scheiben schneiden. Den Oregano und das Öl dazugeben und vermischen.
Die Tomaten auf dem Teig gut verteilen, mit Pfeffer und Salz bestreuen und die geölten Zwiebelringe gleichmäßig darüber geben.

Bei 200 Grad im Backofen etwas unterhalb der Mitte ca. 40 - 50 Minuten backen. Bis der Rand knusprig ist und die Zwiebeln leicht braun.

Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, backt mein Backofen nicht gleichmäßig.     ;-)

Ladenia schmeckt auch gut mit zusätzlich in Scheiben geschnittener Paprika, zerkümmeltem Feta, kleingeschnittenen Pilzen oder Oliven!


Kali Orexi - Guten Appetit!

Sonntag, 12. Mai 2013

Junge Feigen in Sirup - Sikalaki Gliko

Letzte Woche sind wir die Milli Schlucht in der Nähe von Rethymnon herunter gewandert. In diesem Tal gibt es eine Menge verfallener Häuser, Wassermühlen und verlassene Gärten. Dort gibt es Kirsch- und Mirabellen-, Walnuss-, Zitronen-und Orangenbäume. Außerdem etliche Feigenbäume an denen unreife Früchte hingen.

Letztes Jahr hatte ich mir ein Glas in Sirup eingelegte junge Feigen gekauft und sie haben uns gut geschmeckt. Als ich nun die vielen kleinen Feigen sah, entschloss ich mich einmal selbst Baby-Feigen in Sirup einzulegen.
Ich liebe diese süßen eingelegten Früchte zum griechischen Joghurt. Hier auf Kreta werden viele Früchte in Sirup eingelegt. Die beliebtesten sind Kirschen (Kerasi Gliko) und Orangenschalen (Glyko Portokali). Diese Süßigkeiten werden auch Löffel-Süßigkeiten genannt, da diese "Glyko Koutaliou" traditionell Gästen zum Empfang mit kleinen Löffeln angeboten werden.

Es gibt hier zwei verschiedene Feigensorten, die grünen und die dunkelblauen und wie ihr auf dem Bild erkennen könnt habe ich beide Sorten gefunden und eingelegt. Mir schmecken die grünen in Sirup etwas besser. Wir hatten außerdem verschiedene Größen gepflückt und festgestellt, dass die mittelgroßen (ca. 2-3 cm) am geeignetsten sind. Aber das Beste ist, dass sowohl mir als auch unabhängigen Testern ;-) die selbst hergestellten besser schmecken als die gekauften!

Vor dem Probieren waren beide Gläser voll ;-)
Es ist jedoch eine Menge Arbeit und ich werde es wohl so schnell nicht wieder machen..... aber jetzt habe ich ja auch erst mal genug! Ihr solltet auch nicht den neusten Kochtopf benutzen, da die Feigen eine weiße Milch aussondern, der sich  nur sehr schwer wieder vom Topfrand ablöst!
- Dieser weiße Milchsaft tritt auch aus, wenn man die Feigen abpflückt. Er ist giftig und solltet ihr eine Latexallergie haben, kann er auch zu einer allergischen Reaktion führen!


Hier das Rezept für Junge Feigen in Sirup - Sikalaki Gliko

Zutaten: 1 kg kleine Babyfeigen, 1,5 kg Zucker, 500 ml Wasser, Saft einer Zitrone, 1 kleine Stange Zimt, (oder nach Geschmack: 3 Nelken oder 1 Vanilleschote)


Zubereitung: Die Feigen gut abwaschen und ein Loch bis zur Mitte hineinbohren, damit der Sirup besser ins Innere eindringen kann. Meine Bekannte, die mir das Rezept erklärt hat, beutzt dazu immer einen Schraubenzieher. Ich habe wegen des klebigen Saftes eine Schraube benutzt ;-)

Nun werden die Feigen 15 Minuten in reichlich Wasser gekocht, abgespült und in kaltes Wasser gegeben bis sie abgekühlt sind. Danach nochmals in neues Wasser geben und wieder 15 Minuten kochen lassen. Dann das Wasser wieder abgießen und die Feigen in kaltem Wasser abkühlen lassen.

Aus dem Zucker mit dem Wasser nun einen Sirup kochen und diesen 5 Minuten kochen lassen. Dann die abgekühlten Feigen dazugeben und nochmals 15 Minuten kochen lassen. Die Feigen im Sirup müssen jetzt erst mal mindestens 12 Stunden durchziehen.



Am nächsten Tag die Feigen aus dem Sirup herausnehmen und dafür die Zimtstange (oder Vanille oder Nelken) hineingeben. Den Sirup jetzt sprudeln einkochen lassen, bis er deutlich eingedickt ist (bei mir hat das 30 Minuten gedauert).  Dann die Feigen wieder hinzufügen und nochmals 5 Minuten kochen. Zum Schluß den Zitronensaft dazugeben und eine weitere Minute kochen lassen.
Die Feigen noch heiß in saubere Twist-off Gläser füllen und mit dem Sirup auffüllen. Die Zimtstange nicht mit abfüllen.

Mindestens einen Tag durchziehen lassen und dann zu griechischem Joghurt genießen.

Kali Orexi - Guten Appetit!